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ADHS und Psychose : Gibt es einen Zusammenhang zwischen ADHS und Schizophrenie

Einmal mehr habe ich jetzt einen Artikel zuerst für die Plattform steemit.com geschrieben. Dort findet ihr zukünftig Artikel von mir aus dem ADHSSpektrum auch unter einem eigenen TAG = adhsspektrum bzw. als Follower unter @martinwinkler

Der jetztige Artikel behandelt das spannende Thema ADHS und Schizophrenie bzw die Frage, ob es Überschneidungen zwischen den Entwicklungssstörungen ADHS und der Entwicklungsstörung Schizophrenie geben könnte. Und was das dann in der Praxis bedeutet.

Es wäre schön, wenn die Diskussion darüber in der Fachöffentlichkeit ankommt.

https://steemit.com/deutsch/@martinwinkler/adhs-spektrum-und-psychose-gibt-es-einen-zusammenhang-von-ads-adhs-und-schizophrenie

11 Gedanken zu „ADHS und Psychose : Gibt es einen Zusammenhang zwischen ADHS und Schizophrenie

  • Leider ist der Artikel schon älter, aber nach wie vor aktuell.
    Gibt es inzwischen eine aussagekräftigere Datenlage was ADHS und Schizophrenie betrifft?
    In meinem Fall wurde beide Diagnosen erst mit 41 gestellt. 3 Monate nach Diagnosestellungen und Behandlung mit 90mg Medikinet brach eine Psychose aus und wurde direkt als paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Der Verdacht der Klinik, es läge eine medikamentöse Psychose vor wurde im späteren Verlauf nicht mehr verfolgt.
    Inzwischen besteht die Vermutung, dass die ADHS Diagnose bereits unzutreffend war und die Psychose kausal mit der Medikation zusammenhängt.
    Leider findet sich nun kein Arzt mehr, der beide Diagnosen nochmals durchleuchtet, da die Schizophrenie ja diagnostiziert ist und daran will keiner mehr rütteln.
    Nach eigenständigem Absetzen der ADHS Medikamente traten bisher keine psychotischen Zustände mehr auf.

    Antwort
  • Ich hatte eine psychotische Depression und ADS. Was das schlimme an dieser Kombination ist das die Reizoffenheit den sogenannten Beziehungswahn immer wieder anheizt. Also wenn man Gespräche hört und diese dann auf sich bezieht. Ich hatte mal von einem Psychotherapeuten gehört das eine ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung wie ich sie habe auch noch verschärfend wirkt.

    Antwort
  • Auch wenn die Hypothese von Dr Winkler letztendlich mal wieder richtig sein mag. Zum aktuellen Zeitpunkt hätte ich beispielsweise bei einer Jugendlichen/jungen Heranwachsenden mit ADS/SCT und einem möglichen Prodromalstadium( Psychose fernem Syndrom) noch irgendwie so meine Bedenken sofort Methylphenidat oder Amphetamin zu verabreichen.
    Wäre nicht möglicherweise Atomoxetin eine gute Alternative?
    Gerade bei ADS (ohne Hyperaktivität) kann Strattera ja doch in einigen Fällen die emotionale Instabilität deutlich reduzieren und durch eine gleichzeitig leichtgradige Wirkung auf die exekutiven Funktionen, langfristig auch zu einer verbesserten psychischen Situation führen.

    Antwort
    • Ja und Nein. Dazu gibt es eben keine verlässlichen evidenzbasierten Daten. Aus meiner sehr subjektiven Wahrnehmung würde ich meinen, dass Strattera kein Stück sicherer ist als MPH oder Elvanse. Aber weniger wirksam. Immerhin werden viele Patietnen mit anderen Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmern behandelt. Die ja nicht gegen Psychose helfen.

      Sehr sehr früher (in den 70er) hat man einen Ampehetamin-Belastungstest gemacht. 40 mg Amphetamin bei Psychose oder Manie. Wer dann nicht völlig durchgeknallt war, hat Imipramin erhalten. Die anderen Neuroleptika.

      Antwort
      • Also um bei einem akut- psychotischem Patienten die aktuelle Psychiatrie auf den Kopf zu stellen, würde mir ein wenig der Mut fehlen.
        Interessant finde ich jedoch den Zusammenhang zwischen einer Minus-Symptomatik und ADS. Vor allem, wie man diese überhaupt klar voneinander trennen will. Aus meinen Erfahrungen aus der Psychiatrie (hauptsächlich aus der Kjpp) erschienen sogenannte Minus-Symptome auf mich teils wie eine schwer ausgeprägte ads- Symptomatik.
        Diesbezüglich drängt sich mir die Frage auf:
        Was macht eigentlich die langfristige, hochdosierte Einnahme von atypischen und hochpotenten Neuroleptika mit Patienten psychopathologisch, die eigentlich gar nicht an einer Schizophrenie erkrankt sind?

      • Sehr richtig. Auf jeden Fall machen die Neuroleptika dick und träge. Sie verschlimmbessern die Situation. Sie führen zu früheren Todesfällen und verhindern die Teilhabe an der Gesellschaft.

  • Mich selber beschäftigt sei Jahren die Frage, ob ein schizophrener Bekannter mit schizophrener Mutter und ADS-Vater nicht besser auch mit MPH behandelt würde. Bis jetzt hat mir jeder Psychiater davon abgeraten, es wäre kontraproduktiv. Aber mein Gefühl sagt mir, dass er halt doch sehr starke ADS-Symptome hat, neben seinen sehr typischen schizophrenen Problemen (Vergiftungsängste und Wahnvorstellungen).

    Antwort
    • Ja, das Gefühl kenne ich eben auch. Bisher ist es eben immer ein Gefühl. Wir müssten mehr Unterstützung oder Gegenargumente haben, um aus dem Gefühl ein Handeln werden zu lassen.

      Antwort
  • Overthesky

    Da ADHS ja eine Hirnentwicklungsstörung / Neurodevelopmental Disorder ist und die Schizophrenie (bzw. in Wahrheit besteht die Schizophrenie wohl aus sehr vielen verschiedenen ähnliche Erkrankungen) u.a. zurückzuführen ist auf Fehlschichtungen von Neuronen in der Hirnrinde in der Hirnentwicklung bzw. Individualentwicklung des Gehirn bzw. Ontogenese des Gehirns und u.a. auf fehlerhaft und/ oder nicht gekappte synaptische Verbindungen im Gehirn in der Hirnentwicklung bzw. die Schizophrenie somit eigentlich auch eine Hirnentwicklungsstörung ist, liegt eine Überlappung mit ADHS auf der Hand. Genetische Überlappungen zwischen ADHS und Schizophrenie sind dokumentiert. ADHS ist aufgrund der evolutionären Vorteile die mit Abstand häufigste Hirnentwicklungsstörung, da liegt es nahe, dass einige dieser mit ADHS Betroffenen auch Schizophrenie-Gene mit abbekommen haben. Eine Freundin von mir ist so ein Fall. Mit über 30 das erste mal gekifft (zwar wohl auch starker Tobak bzw. hochkonzentriert gbewesen) und prompt monatelang stationär in der Psychiatrie gelandet wegen Cannabis-induzierter Psychose. Sie hat die Diagnose Schizoaffektive Störung gestellt bekommen plus ADHS.

    Antwort
    • Alexander Frick

      Meine Diagnose ist bipolare Störung (momentan psychotisch) und ADHS. Ich wüsste gerne, wie ich medikamentös behandelt werden könnte.

      Antwort

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