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ADHS Überleitungen und Information

Gestern hatten wir eine sehr notwendige (aber auch totlangweilige) Pflichtfortbildung zum Thema Hygiene in einer Reha-Klinik. Falsche Uhrzeit und eben „Pflicht“.

Ich bin sehr für Hygiene. Und es ging um Problemkeime, genauer gesagt multiresistente Keime.
Unsere Klinik ist in einem Netzwerk von Sachsen-Anhalt, die sich für die Krankenhaushygiene einsetzt. Das wusste natürlich keiner von uns, ist aber ja schon gut zu wissen.  Mit vergleichsweise einfachen Veränderungen in der Klinik auf Seiten der Mitarbeiter und der Patienten (aber auch zukünftig der Angehörigen) lässt sich das Risiko für multiresistente Keime verringern. Nachprüfbar effektiv.

Interessant fand ich nun, dass es ein Formular gibt. Ich mag an und für sich Formulare nicht. Ich habe also gedanklich erstmal noch weiter abgeschaltet.

Aber mit diesem Formular sollte die Überleitung eines „Problempatienten“ von der Einrichtung A in die Einrichtung B bzw. dann zum Hausarzt , ambulanter Pflegedienst etc. erleichtert werden. Ich will nun ADHS oder Asperger nicht mit Problemkeimen gleichsetzen.
Aber gemeinsam ist die Tatsache, dass allein schon das Wissen wie man mit den Besonderheiten dieser tollen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen umgehen kann (und soll) und die Weitergabe der Erfahrungen mit einer gemeinsamen Kommunikation viel helfen könnte.

Aber so ein Kommunikationsmanagement erfolgt eben gerade nicht. Weil die Eltern mehr oder weniger berechtigt fürchten, dass die Erfahrungen aus der Kita oder gar einem sonderpädagogischen Kindergarten sich dann nachteilig auf die Grundschule auswirken, weil die Lehrer voreingenommen sein könnten.

Also fängt da das Spiel neu an. Zu Lasten der Kinder.

Es setzt sich dann fort, weil Fördermöglichkeiten gar nicht bekannt sind bzw so auch gar nicht vorgeschlagen werden könnten.

Ich habe noch keine konkrete Idee, wie nun so eine „standardisierte Übergabe“ aussehen könnte. Ich weiss noch nicht einmal, ob ich sie nun wirklich gut oder schlecht fände.

Ich finde es nur eine Überlegung wert, darüber mal nachzudenken.

Insofern war die Hygiene-Fortbildung doch sinnvoll.

 

2 Gedanken zu „ADHS Überleitungen und Information

  • Unsinnstifter

    http://www.umsetzungsberatung.de/lexikon/schnittstellen.php?layout=druck

    Für mich war der Link erhellend. Der Sinn ist natürlich hier auf Arbeitsabläufe mit Produkten bezogen, andere Bereiche werden gestreift.

    Welchen Sinn und welche Idee haben Sie also im Sinn?

    Vereinfachung und Standardisierung eines wichtigen Zwischenschrittes der Versorgungssicherheit, -qualität und damit Förderung der Kinder und ihrer Chancen. Dabei sollen die Kinder selbst, die Eltern, Lehrer und andere Ärzte aber auch zwischengeschaltete Dienstleister wie Ergotherapeuten oder selbst „Humbugansätze“ so gut als nötig mit
    a. allgmein notwendigen Informationen gebündelt niedrigschwellig zur Verfügung stellen
    b. mit Know über ADHS vermittlen, an Laien, Lehrer, Betreuuer mit und ohne Fachausbildung, nachbetreuende Ärzte aller Fachrichtungen
    c. Kenntnisse der Betreuungsbesonderheiten des individuellen Falles, Medikamente, Sonderinfos für die einzelnen Bereiche

    Ich sehe hier auch noch Potential um die allgemeinbildenden Informationen im Anhang solcher Überlieferungsinformationen weiterzureichen. Die dabei jeweils fachlich kompetentesten Internetadressen der einzelnen Fachbereiche! sollten vermittelt werden, (Damit jede Gruppe auch den eigenen Blickwinkel wiederfindet und die Gräben zwischen den unterschiedlichen Disziplinen zugeschüttet werden können. – Ein ADHS-kritischer Lehrer hört von einem anderen ADHS-offenen Lehrer sicher lieber die Erklärung, als es einer medizinisch fachsimpelnden Aufklärungsseite möglich wäre. Selbsthilfegruppen könnten eventuell zu wenig Vertrauen genießen.

    Einer der wichtigsten Punkte für so eine Anstrengung, auch nur für Sie persönlich könnte sein, das eine massive Arbeitserleichterung stattfindet und erstmal jeder individuell möglichst dieselben Chancen hat.

    Bei den zögerlichen Eltern sind die Informationen wichtig, das das dem Kind letztlich dient, desto früher desto besser die ADHS Behandlung um so weniger kann sich diese querschießende biologische Störung auch manifestieren. Wer erstmal 40 is wie ich und für den alle Züge im Leben abgefahren sind, dem hilft alles nur noch wenig.
    Passende Aufklärung, auch bewußt und ehrlich über die Risiken der NIcht-Behandlung, des Stigmatismusses aufklären. FAQ für Lehrer, Eltern, Kinder, Ärzte und soweiter.

    Alles übersichtlich, Broschürenformat oder je nach dem lieber in offiziellem Anschreiben integriert, Infomaterial gleich in Lehrerzimmerstärke abgeben, muss ja alles nicht teuer gedruckt werden, ein paar Hundert farbkopien kosten nicht die Welt.

    Ich sehe da auch eine Menge Möglichkeiten.
    Im Umgang mit Menschen, mit unterschiedlichen Anschauungen und Fachbereichen sind natürlich noch viele unwägbarkeiten zu erwarten, die das Engagement vielleicht torpedieren, unnütz erscheinen lassen.

    Ich bin mir sicher, das man anhand dieses „Schnittstellen-Systemdenkens“ eine Menge praktikablen Nutzen erzielen kann. Da haben Sie absolut den richtigen „Riecher“.

    MFG

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