Wer zu spät kommt…
Nun ja. Man könnte meinen, dass es sich für ein anständiges ADHS-Kompetenznetz quasi syndrombedingt gehört, zu spät zu kommen. Aber immerhin. Seit ein paar Tagen ist auf der Webseite des Zentralen ADHS-Netzes eine Stellungnahme zu finden, die sich auf die Desinformation der Medien in Sachen ADHS bezieht. Und durchaus lesenswerte Aspekte beinhaltet. Lese hier.
Verhaltenstherapeutisch gedacht, sollte man also zunächst die positiven Aspekte dieser Stellungnahme und die Anstrengungsbereitschaft nun doch noch als Nachzügler einen gemeinsamen Konsens zu finden, loben. Ich möchte ja nicht so weit gehen, dass die ständigen Nörgeleien bzw. der Ruf nach einer Stellungnahme dort das Handeln beflügelte.
Nur: Jetzt interessiert die Stellungnahme eben wirklich nicht mehr. Bisher hat auch keine Zeitung und keine Fernsehsendung (zumindest nach meiner Medienschau) auf diese Stellungnahme reagiert. Einmal, weil eben derzeit das Thema nicht mehr rauf und runter “gespielt” wird. Fotos von Schneemännern werden vermutlich dieses Wochenende eben auch nicht mehr von den Sonntagszeitungen gedruckt. Da wären Biergärten und Frühlingsblumen gefragter. Zudem ist es aber eben weiterhin so, dass die aufgeworfene Hoffnung bzw. Forderung nach sachlicher Berichterstattung eben nicht gefragt ist. Daher wäre es schön, wenn wenigstens die aufgeworfenen Fragen (z.B. nach dem Sinn von Ergotherapie bei ADHS bzw. Forderungen nach wissenschaftlichen Belegen für die Verordnung) nicht ungehört verhallen.
In diesem Sinne: Besser spät als nie. Danke für die Stellungnahme.