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ADHS Schlaf und emotionale Dysregulation

Zugegeben. Es ist keine weltbewegende Erkenntnis, dass Schlafprobleme zu nörgelnden und schlecht gelaunten Kindern führen. Zumindest wenn man selber Vater oder Mutter ist oder schon mal mit übermüdeten Kindern zu tun hatte, weiss man, dass die Symptomatik kaum von jener einer ADHS zu unterscheiden ist.

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Dementsprechend wird immer wieder dann behauptet, dass Schlafstörungen bzw. Schlafmangel die eigentliche Ursache dafür ist, warum sich Kindern schlecht konzentrieren können.

Eine australische Studie untersuchte nun diesen Zusammenhang im Vergleich von neurotypischen Kindern ohne ADHS mit diagnostizierten ADHSlern und schaute speziell auf die Auswirkungen auf die emotionale Dysregulation, Selbstregulation und Probleme der Aufmerksamkeitssteuerung.

Wie man erwarten würde, zeigte sich in der retrospektiven Untersuchung, dass es einen  auch über die einzelnen Untersuchungszeitpunkte zu verschiedenen Jahren stabilen Zusammenhang zwischen den Schlafproblemen und den Problemen der Emotions- und Aufmerksamkeitsregulation gab.

Und wie zu erwarten hatte die Gruppe der ADHS-Kids früher und schwerwiegendere Probleme mit dem Schlaf. Dies wirkte sich weniger auf die Aufmerksamkeitssteuerung / Aufmerksamkeitsproblematik, sondern eben mehr auf die emotioanle Regulationsfähigkeit und Selbstregulation aus.

Daher sollte man frühzeitig Schlafprobleme bei Kindern berücksichtigen und auch als einen Teil der Entwicklungsstörung ADHS verstehen und behandeln.

Quelle:
Williams KE et al
Sleep and Self-Regulation from Birth to 7 Years : A retrsopective study of children with and without Attention-Deficit Hyperactivity Disorder at 8 to 9 years
J Dev Behav Pediatr. 2016 Mar 14.

2 Gedanken zu „ADHS Schlaf und emotionale Dysregulation

  • Eine neue Erkenntnis aus der Wundertüte ADHS.
    Die Einschlafschwierigkeiten habe ich auch heute als Erwachsene noch und meine emotionale
    Regulationsfähigkeit ist erbärmlich. Mit 24 wurde ADHS bei mir diagnostiziert. Hätte man es in den Kinderjahren entdeckt und behandelt, würde es mir heute wohl besser gehen.

    Antwort
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