Allgemein

ADHS und COVID-19

Unbehandeltes ADHS erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit Covid-19

Eine Studie aus Israel untersuchte, ob eine ADHS-Konstitution das Infektionsrisiko für COVID-19 erhöht.

Und tatsächlich : Bei unbehandelten Probanden (also ohne eine Stimulanzienmedikation) trat eine statistische Korrelation zwischen ADHS und einer um 52 % erhöhten Wahrscheinlichkeit einer COVID-19-Infektion auf.

Bei therapierten ADHSlern war die Infektionsgefahr genauso gering (oder hoch) wie bei STINOS (also Menschen ohne ADHS).

Für die Untersuchung wurden Versicherungsdaten von über 14000 Covid-Testteilnehmern in Israel ausgewertet, wobei etwa 1400 positive Testergebnisse ermittelt werden mussten.

Dabei zeigte sich, dass die positiven Fälle einerseits jünger waren und eben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ADHS aufwiesen. Zumindest betraf es ADHSler, die nicht in einer (medikamentösen) Therapie waren.

Hier spielt dann offenbar das Risikoverhalten bzw. die fehlende oder zumindest verminderte Wahrnehmung von Gefahr bei ADHSlern eine Rolle. Selbst wenn sie ja dann vielleicht aufgrund ihres Alters selber keine so erheblichen Gesundheitsfolgen haben müssen (aber ja durchaus haben können), stellen sie dann eine Gefahr für andere Mitmenschen dar. Leider.

ADHS bzw. damit assoziierte Störungen wie Störung des Sozialverhaltens haben sich in zahlreichen Infektionskrankheiten als ein Risikofaktor für ein erhöhtes Auftreten bzw. auch ein schlechteren Krankheitsverlauf erwiesen.

5 Gedanken zu „ADHS und COVID-19

  • Carola Siegel

    Der Bericht wirft bei mir einige Fragen auf. So weiss ich zum Beispiel nicht, ob es in Israel einen Lockdown von ausreichender Länge gab, damit er sich auf die Infektionszahlen auswirkt. Von Erwachsenen und Eltern habe ich gelesen, dass sie von der Reduktion der Sozialkontakte psychisch profitiert haben und sich deshalb sehr streng an die Maßnahmen gehalten haben. Das müsst eigentlich eine Reduktion des Risikos mit sich bringen.
    Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann ich es mir aber gut vorstellen, dass für sie die Reduktion von gemeinsamen Aktivitäten ein zu grosser Verzicht war, vor allem, weil ja lange nur vom Schutz der älteren Generation die Rede war. Dass auch junge Menschen erkranken können, wurde nicht so betont.

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  • Pingback: ADHS und COVID-19 - Blog ADHS-Spektrum ADHS bei Erwachsenen - ADHD

  • Su Karinca

    Die Studie hat doch ein Vater veröffentlicht, weil sein Kind die Medis nicht nehmen mag…^^

    Antwort

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