ADHS KinderAllgemein

Liebenswerte Nervensägen

Ein ziemlich treffsicheres Zeichen für ein ADHS-Kind in der Familie ist es, dass sich Oma und Opa oder sonstige liebe Familienangehörige nicht gerade darum reissen, die lieben kleinen Nervensägen mal für ein Wochenende oder auch nur wenige Stunden am Abend zu sich zu nehmen.

Auch die Eltern von Schulfreunden und -freundinnen wenden sich treffsicher eher ab, wenn es um die Einladungen zu Kindergeburtstagen bzw. einer Übernachtung geht.

ADHS macht also ziemlich einsam bzw. die Mütter und Papas werden in aller Regel weit weniger von einem “funktionierenden” Familiensystem einer Grossfamilie unterstützt. Ausnahmen bestätigen hoffentlich diese Regel.

Wenn dazu noch Scheidungen oder Trennungen hinzukommen, kann die Betreuung eines ADHS-Kids (oder einer ganzen Truppe von ADHS-Chaoten) zu einem nervenzerreissendem Himmelfahrtskommando führen.

Ich denke, fast alle Eltern sind schon mal nach schlaflosen Nächten oder sonstigem Stress an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit gekommen. Bei ADHSler muss man sich dies um ein vielfaches heftiger vorstellen.

So gerne man die Kids auch hat, manchmal bräuchten gerade die Mamas da auch mal Auszeit. Aber gerade hier versagt dann häufig das familiäre Unterstützernetz und auch die Mamas und Papas der Schulkameraden winken ab.

Es wird immer gerne behauptet, dass die ungünstigen Familienbedingungen ADHS-Symptome provozieren. Eine These, die durch keinerlei Studien belegt ist (ganz im Gegenteil, gerade gestern habe ich wieder in mehreren Studien gelesen, dass Umgebungsbedingungen eben allenfalls die sekundären Folgen bei aggressiven Verhaltensstörungen bei ADHS bedingen).

Aber gerade Kids mit ADHS und ihre Familien würden von spezielleren Ferien- und Wochenendangeboten profitieren. Wie beispielsweise Ferienfreizeiten.

Auch wäre es prima, wenn die Kids in Sportvereinen oder anderen Gruppen integriert wären, die eben gemeinsame Aktivitäten machen und damit der Vereinsamung entgegen wirken.

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