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Börsennachrichten ADHS

Ich bin durchaus der Meinung, dass die Pharmafirmen mit ihren Produkten Geld verdienen sollen. Nur um es klarzustellen, ich verdiene kein Geld mit Lobbyarbeit für Pharmafirmen. Aber sehr wohl bekannte ADHS-Experten in den USA und wahrscheinlich nicht nur da. 1,6 Mio. Dollar soll Biederman verdient haben. Alter Schwede …

Nun stossen mir Börsennachrichten gerade von Shire derzeit irgendwie auf. Ich habe schon mal hier gepostet, dass ich das neue Shire-Produkte Vyvanse an sich ja interessant finde. Eigentlich.

Nun habe ich gelesen, dass Shire eine Vergleichsstudie der Wirkung von Vyvanse zu Concerta macht. Gut so. Will ich auch nicht drüber meckern.

Aber ….. Da lese ich dann zeitgleich, dass Vyvanse für alle mögichen bzw. eben gerade unmöglichen Indikationen geprüft und vermarktet werden soll. Typische Schrottschusskugel-Taktik.

Für bzw. gegen Fressanfälle = Binge-Eating-Störung
Für oder gegen Depressionen (so ein Quatsch)
bei exzessiver Tagesmüdigkeit / Schlafstörungen (hier wird es schon fast kriminell)
gegen Negativsymptome der Schizophrenie (Hui, hier erzeugen sie dann gleich wieder eine Psychose, die bestimmt mit einem Neuroleptikum der Firma behandelt werden soll).

Die machen es auch dem hartnäckigsten Fan unmöglich, Produkte der Firma “gut” zu finden. Weil hier eindeutig nicht mehr medizinischer Sachverstand, sondern Börsennotierungen den Ausschlag geben.

Für mich macht dieses Vorgehen den “Kernmarkt” ADHS kaputt. Einfach, weil sich die Firma selbst so unglaubwürdig macht, dass man den Studien nicht mehr trauen kann. Siehe eben “Interessenkonflikte”.

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