ADHS in den MedienAllgemein

Fasching im Hirn

Da lese ich von einer Komikerin, die sich über ADHS lustig macht. Soweit, so gut. Ich mag Querdenker und Nonkonformisten mit „Fasching im Hirn“. Was ich aber nicht lustig finden kann, ist, wenn die eigenen Kinder unter dieser Einstellung bzw. Bühnenpersönlichkeit leiden müssen. Und eben nicht selber entscheiden können, ob sie so eine Mama lustig finden wollen oder müssen.

Wenn ich als Rampensau mein Geld mit Comedy verdiene, mag ADHS eine sehr gute Gabe sein. Ungewöhnliche Sichtweisen, Pointen und eben ein völlig schräger Blick sind da doch toll. Fasching im Hirn ist lustig, wenn man es für eine Stand-up-Comedy von 5 min oder meinetwegen 90 min gemischt mit anderen Banalitäten erlebt.

Frau Anna Maria Scholz, die mir bis dato unbekannt war und wohl auch weiter eher unter ferner liefen läuft, macht sich aber auf Kosten ihres 11- jährigen ADHS-Sohns über die Schule lustig. Und im Gegensatz zur Aussage im Artikel macht sie es eben genau mit „halber Aufmerksamkeit“. Weil sie nicht über die Konsequenzen für die Zukunft ihres Kindes nachdenkt.

Vorsicht, Voraussicht, Rücksicht, Nachsicht fehlen da … Sie hat vielleicht keine Aufmerksamkeitsstörung, ihr fehlt es an Weitsicht.

Aussensaiter, so heisst ihr Künstlerkollektiv. Aber Aussenseiter ist dann womöglich die Realität für ihren 11- jährigen Sohn. Tolle Aussicht bzw. fehlendes Vorbild für einen pubertierenden Jugendlichen, oder?

Der kann es sich eben gerade nicht aussuchen, auf welcher Bühne seine Mama gerade sich über ihn und seine Lehrer lustig macht.

Ätzend finde ich sowas. Und nicht preiswürdig.

3 Gedanken zu „Fasching im Hirn

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