2 Gedanken zu „Brauchen hyperaktive Hunde Ritalin?“
Das Problem ist ja bei “den Kritikern” der ADHS bekannt und einige ADHSler meinen ja auch, das die Lebensweise eine Rolle spielen würde. Nämlich die Charakterprägung nach der reinen genetischen Ausstattung im Spektrum überdurchschnittlicher Wildheit im Konflikt mit den modernen Anforderungen des rigide durchgestylten Lebensalltags. Keine Zeit mehr für einfach “Da-Sein”, alles ist vollgestopft mit irgendwas.
Es verkennt zwar einige Punkte und berücksichtigt auch nicht, das gerade das Leben in einer lebensfeindlichen Umgebung mit harten alltäglichen Herausforderungen eben dem ADHSler insofern entgegenkommt, da er dadurch gefordert ist, ständig um sein Leben zu ringen.
Das geht nahe in die Richtung, sein Leben mit einem Feindbild anzufüllen, das man bekämpfen kann. Im Kampf ist das Leben leicht.
Die Frage ist aber nicht, Kämpfen oder Sterben, sondern die Probleme der ADHS zeigen sich ja insbesondere wenn es solche Herausforderungen! eben nicht zu meisten gibt. Die Nachteile zeigen sich im ruhigen zielorientierten, kontinuierlichen Handeln. Erst wenn der Mensch mehr Mensch denn Tier sein will, erst dort wird deutlich, wie sehr ADHS den Menschen behindert.
Mir ist das bereits beim Anschauen der “Hundeflüsterer”-Fälle bewußt geworden, wie sehr der ADHSler durch seine Pathologie zu einem “bewußtlosen” Menschen werden kann.
Besonders interessant übrigens das auch Russel Barkley in einem Interview erwähnt, das einer seiner Startimpulse für sein heutiges ADHS-Modell ein Artikel über die Unterschiede der Kommunikation ? zwischen Tier und Mensch gewesen war.
Zurück zu der einleitenden Aussage Frau Grossmann und @Artikel.
Das Problem bei den Hunden ist aber folgendes: Die haben gar nicht das Frontalhirn so wie der Mensch, die können also nicht unter ADHS im eigentlichen Sinne wie wir Menschen “leiden”. Bei sozialisierten Tieren ist der Mensch, der Halter das “Frontalhirn” das dem Hund seine Ordnung bringt (oder bringen sollte). Die meisten Hunde sind aber wie auch der Jack Russel Terrier für eine besondere Aufgabe züchterisch optimiert. Die kleinen Racker waren und sind genetisch und vom Tatendrang Jagdhunde, die ganz speziell für Fuchsjagd gebraucht wurden. Von Körpergröße, Schnelligkeit, Aggressivität und Robustheit ist es genau das, wofür diese Hunderasse speziell perfekt ausgerichtet wurde (zugerichtet werden wohl einige sagen 🙂 )
Das Problem bei den Hunden ist also tatsächlich dieses, wie es die “Kritiker” der ADHS-Modellvorstellungen glauben: Nämlich eine nicht “Artgerechte Haltung” (sorry 😀 ) von Kindern bzw. ADHSlern. Ein Russel Terrier braucht 4-8 Stunden Aktivität, die hatte er als Jagdhund durchaus häufig genug. Dann ist er auch relativ umgänglich. Ausserdem braucht er einen Führer.
Ich kann nur empfehlen das Prinzip zu erkennen, von dem der Cesar Millan gerne spricht:
“Dogs need three things: exercise, discipline, and affection, in that order.”
Bei ADHSlern ist das ein erheblicher Teil der Problemlösestrategien, wenn Eltern/Trainer/Lehrer ihre Therapie nach dem Motto durchziehen, erreicht man sicher einen erheblichen Teil der ADHSler.
Hunde brauchen sicher kein Ritalin. Hunde brauchen eine artgerechte Haltung. Beim ADHSler ist die Verlagerung durch Verlust/Beschädigung der Selbststeuerungsfunktionen eine Verlagerung zum genetischen Erbe erkennbar, weil sich das biologische Erbe stärker durchsetzen kann als es eigentlich bei neurotypischen Menschen der Fall ist. Das bedeutet auch stärker den Trieben ausgeliefert sein, den Begierden, dem Verlangen und diesem schlechter widerstehen zu können.
Hallo,
nein, kein Witz! Allerdings frage ich mich, wo hier der gesunde Menschenverstand bleibt, hat man doch jahrelang Hunde mit hyperaktivem Verhalten speziell gezüchtet! Erwähnenswert ist hier der Jack-Russel-Terrier, ein liebenswerter, kleiner, aber äusserst aktiver Hund, der durchaus den ganzen Tag unermüdlich wie ein Gummiball hüpfen kann…., unsere Nachbarn haben so einen und ich frage mich beinahe täglich, wie sie es schaffen, so einem Energiebündel ein befriedigendes Hundeleben zu ermöglichen!
Interessant ist ausserdem der Zusammenhang zwischen Anlage und Verhalten und Zucht.
In der Tierzucht gibt es genügend Beispiele dafür, wie man mögliche Anlagen mit gewünschtem Verhalten und Zucht verknüpfen kann oder könnte.
Äusserst beängstigend wäre allerdings, wenn die menschliche Rasse dem Beispiel folgen würde….
Das Problem ist ja bei “den Kritikern” der ADHS bekannt und einige ADHSler meinen ja auch, das die Lebensweise eine Rolle spielen würde. Nämlich die Charakterprägung nach der reinen genetischen Ausstattung im Spektrum überdurchschnittlicher Wildheit im Konflikt mit den modernen Anforderungen des rigide durchgestylten Lebensalltags. Keine Zeit mehr für einfach “Da-Sein”, alles ist vollgestopft mit irgendwas.
Es verkennt zwar einige Punkte und berücksichtigt auch nicht, das gerade das Leben in einer lebensfeindlichen Umgebung mit harten alltäglichen Herausforderungen eben dem ADHSler insofern entgegenkommt, da er dadurch gefordert ist, ständig um sein Leben zu ringen.
Das geht nahe in die Richtung, sein Leben mit einem Feindbild anzufüllen, das man bekämpfen kann. Im Kampf ist das Leben leicht.
Die Frage ist aber nicht, Kämpfen oder Sterben, sondern die Probleme der ADHS zeigen sich ja insbesondere wenn es solche Herausforderungen! eben nicht zu meisten gibt. Die Nachteile zeigen sich im ruhigen zielorientierten, kontinuierlichen Handeln. Erst wenn der Mensch mehr Mensch denn Tier sein will, erst dort wird deutlich, wie sehr ADHS den Menschen behindert.
Mir ist das bereits beim Anschauen der “Hundeflüsterer”-Fälle bewußt geworden, wie sehr der ADHSler durch seine Pathologie zu einem “bewußtlosen” Menschen werden kann.
Besonders interessant übrigens das auch Russel Barkley in einem Interview erwähnt, das einer seiner Startimpulse für sein heutiges ADHS-Modell ein Artikel über die Unterschiede der Kommunikation ? zwischen Tier und Mensch gewesen war.
Zurück zu der einleitenden Aussage Frau Grossmann und @Artikel.
Das Problem bei den Hunden ist aber folgendes: Die haben gar nicht das Frontalhirn so wie der Mensch, die können also nicht unter ADHS im eigentlichen Sinne wie wir Menschen “leiden”. Bei sozialisierten Tieren ist der Mensch, der Halter das “Frontalhirn” das dem Hund seine Ordnung bringt (oder bringen sollte). Die meisten Hunde sind aber wie auch der Jack Russel Terrier für eine besondere Aufgabe züchterisch optimiert. Die kleinen Racker waren und sind genetisch und vom Tatendrang Jagdhunde, die ganz speziell für Fuchsjagd gebraucht wurden. Von Körpergröße, Schnelligkeit, Aggressivität und Robustheit ist es genau das, wofür diese Hunderasse speziell perfekt ausgerichtet wurde (zugerichtet werden wohl einige sagen 🙂 )
Das Problem bei den Hunden ist also tatsächlich dieses, wie es die “Kritiker” der ADHS-Modellvorstellungen glauben: Nämlich eine nicht “Artgerechte Haltung” (sorry 😀 ) von Kindern bzw. ADHSlern. Ein Russel Terrier braucht 4-8 Stunden Aktivität, die hatte er als Jagdhund durchaus häufig genug. Dann ist er auch relativ umgänglich. Ausserdem braucht er einen Führer.
Ich kann nur empfehlen das Prinzip zu erkennen, von dem der Cesar Millan gerne spricht:
“Dogs need three things: exercise, discipline, and affection, in that order.”
Bei ADHSlern ist das ein erheblicher Teil der Problemlösestrategien, wenn Eltern/Trainer/Lehrer ihre Therapie nach dem Motto durchziehen, erreicht man sicher einen erheblichen Teil der ADHSler.
Hunde brauchen sicher kein Ritalin. Hunde brauchen eine artgerechte Haltung. Beim ADHSler ist die Verlagerung durch Verlust/Beschädigung der Selbststeuerungsfunktionen eine Verlagerung zum genetischen Erbe erkennbar, weil sich das biologische Erbe stärker durchsetzen kann als es eigentlich bei neurotypischen Menschen der Fall ist. Das bedeutet auch stärker den Trieben ausgeliefert sein, den Begierden, dem Verlangen und diesem schlechter widerstehen zu können.
Hoffe nicht zu lang und zu ausschweifend …
MFG
Hallo,
nein, kein Witz! Allerdings frage ich mich, wo hier der gesunde Menschenverstand bleibt, hat man doch jahrelang Hunde mit hyperaktivem Verhalten speziell gezüchtet! Erwähnenswert ist hier der Jack-Russel-Terrier, ein liebenswerter, kleiner, aber äusserst aktiver Hund, der durchaus den ganzen Tag unermüdlich wie ein Gummiball hüpfen kann…., unsere Nachbarn haben so einen und ich frage mich beinahe täglich, wie sie es schaffen, so einem Energiebündel ein befriedigendes Hundeleben zu ermöglichen!
Interessant ist ausserdem der Zusammenhang zwischen Anlage und Verhalten und Zucht.
In der Tierzucht gibt es genügend Beispiele dafür, wie man mögliche Anlagen mit gewünschtem Verhalten und Zucht verknüpfen kann oder könnte.
Äusserst beängstigend wäre allerdings, wenn die menschliche Rasse dem Beispiel folgen würde….