ADHS-App

ADHS-App (7)

Teil 1 / Teil 2 / Teil 3 / Teil 4 / Teil 5 / Teil 6

Ob wenn wirklich die Absicht bestehe, eine ADHS-App zu realisieren, wurde ich gefragt. Meine Antwort lautet:

Ja schon, aber …

Ja schon, weil eine gute ADHS-App wahrscheinlich doch so einigen Erwachsenen mit einer ADHS gute Dienste leisten könnte. Und ja, weil sich ein Leser dieses Blog gemeldet hat, welcher nicht nur Interesse an diesem Projekt hat, sondern auch über Knowhow und die nötige Infrastruktur verfügt, eine ADHS-App zu entwickeln (Softwareunternehmen).

Aber, weil vor allem einmal die “kritische Menge” an Ideen, die es für ein Loslegen braucht, noch nicht erreicht ist. Es ist auch nicht klar, ob überhaupt genügend Inputs zusammenkommen, aus denen einmal ein griffiges Konzept für eine ADHS-App hervorgehen könnte. Und schliesslich kommen Fragen zum Datenschutz und weitere Hürden …

Mir geht es wohl um eine ADHS-App. Aber nicht nur. Gedanken zu einer ADHS-App führen nämlich unweigerlich zur sehr konkreten Frage, was Erwachsene mit einer ADHS in der Bewältigung ihres Alltags nachhaltig unterstützen könnte. Eine mögliche App ist dabei sicher nur eine von vielen Möglichkeiten.

5 Gedanken zu „ADHS-App (7)

  • christianegrossmann

    Wunderbar! Jetzt sollte es möglich sein, erste wirkliche Prioritäten und Strukturen zu setzen.

    Als Antwort auf die wirklich guten Ideen von Unruhestifter:

    1. eine völlig individuell personalisierbare App sehe ich nicht als machbar an,
    ich empfinde sie sicher im Gegensatz zu vielen anderen auch nicht als nötig, sondern als zu verwirrend und therapeutisch gesehen auch nicht hilfreich.

    2.Gewisse klare Grundregeln der Organisation sollten möglichst vereinfacht dargestellt werden.
    3.Es sollten pro Option nicht mehr als 3 Auswahlkriterien gestellt werden.
    4.Es bräuchte klar definierte Bereiche:Auch dies liesse sich auf 3 Bereiche beschränken:
    4a. Termine
    4b. Finanzen
    4c. Tagesplan

    5. Pro Option nicht mehr als 3 Schemen anbieten Tut mir leid für die Individualisten unter euch,
    aber Kompromisse müssen auch von eurer Seite aus gemacht werden.

    6.Individuelle Erweiterungen sind sicher machbar, aber nur begrenzt und sicher nicht in dem Ausmass, dass jeder sein persönliches Therapieprogramm findet.

    7.eine solche App kann nur eine grobe zusätzliche Hilfe zu einer Theraphie anbieten, deshalb ist es auch nicht möglich, sie zu sehr individualisieren.

    8. Und nicht vergessen, eine Therapie ist auch abhängig vom Willen des Betroffenen, sich therapieren zu lassen, dazu gehört Kompromissbereitschaft und der Wille, sich auch mal anderen Regeln zu unterwerfen, bzw, diese anzuerkennen.

    Antwort
    • Unsinnstifter

      Die App ist ja nur ein Vorschlag, die Möglichkeiten sind da sicher begrenzter.

      Daher auch die Idee auf dem vorhandenen Zeug Thunderbird / Lightning nur ein oder mehrere Addons aufzusetzen. In diesem Fall, stehen meines Erachtens alle Möglichkeiten offen und die Individualisierungsmöglichkeiten sind ja schon im Thunderbird / Lightning vorhanden, die zusätzlichen Funktionen, die sollen dem ADHSler eigentlich primär die vorhandene Software erweitern helfen um die wichtigen Punkte einer tragfähigen Alltagsstruktur aufzuzeigen und anzubieten.

      Ich selbst hab es jetzt lange laufen, es ist schon ohne eine spezielle App perfekt einen modernen Kalender im Emailclient zu haben, der ständig läuft und alle Termine, Aufgaben und Vorhaben anmahnt. Regelmäßige Terminerinnerungen und und und .

      Das Dann eben mit vielen verschiedenen Reminderfunktionen, von individuellen Klängen bis zu Musik abspielen sollte alles gehen.

      Mit Apps und Smartphones hab ich nicht viel zu tun bisher, aber an sich sind das nicht vielmehr als simpler gehaltene kleine Computer und insofern ändet sich nciht viel, ausser die Bildschirmgrörße und der Preis pro 100gramm Hardware ;.)

      Antwort
  • Unsinnstifter

    Man darf mir gerne Widersprechen, aber ich erzähl mal. Habe ein klein wenig Nachgedacht und meine eigenen Erfahrungen vorliegen.

    – Eine ADHS App sollte primär ein Kalender sein im Prinzip z.b. wie Lighting für Thunderbird
    – Viel Freiheit beim Konfigurieren lassen, Aufstellungen der Wochentage, Monatsübersichten etc.
    – Farben, Klänge etc für Termine auswählbar sein.
    – Übersichtlicher in der Funktionalität und vor allem AUTOMATISIERTER als Lightning

    Zusätzlich sollten folgende Funktionen enthalten sein:
    – Finanzplan, Tägliche, wöchentliche Ausgaben und Monatliche ausgaben anzeigt und der einmal eingetragen automatisch die verfügbare Geldsumme am Tag anzeigt, was man ausgeben kann, eine automatische Berechnung sollte erfolgen, wie wir das kennen von Excell.
    – Termine und Finanzen können als Tägliche Todo-Liste ausgedruckt/versand werden
    Das und das kannst du heute noch ausgeben! Dann hast du noch für die restlichen Tage XX Summe übrig.
    Es sollte Hilfen zur Strukturierung geben, z.b. bei der Ersteinrichtung werden alle Dinge direkt abgefragt, vom Arzttermin, bis Einkommen, regelmäßige Termine halt.
    – Es sollten Tea-Timer/Eieruhren nach Belieben angeschaltet werden können. Eventuell durch den Bildschirmplatz (Handy?)begrenzt, damit die Übersicht nicht verloren geht oder isch diesem dynamisch anpassen.

    Das ganze könnte auf Thunderbird/Lightning aufsetzen, als Addonpaket oder einzelnes Addon, dann lösen sich auch einige Datenschutzprobleme.
    Die Monetarisierung kann dann aber halt nur als Addon erfolgen.
    Vorteil ist hier, das Lightning für Mobile und PC Plattformübergreifend zu haben ist.
    Es ist dann schon mit einem Email-Client verbunden, die Kommunikation kann so auch besser organisiert werden.

    Meine Gedanken erstmal dazu.

    Antwort
  • Besonders letzteres spricht mur aus dem Herzen: beim Gedanken, was eine App können sollte, taucht unweigerlich die Frage aller Fragen auf: was brauche ICH um mein Leben besser in den Griff zu bekommen 🙂
    Es lohnt sich, das mal genau zu formulieren. Leider werden wir das viel zu selten gefragt.

    Antwort
    • christianegrossmann

      Hallo leidenschaftlichwiderynnig,

      >Es lohnt sich, das mal genau zu formulieren. Leider werden wir das viel zu selten gefragt.

      Hier wäre ja nun mal Gelegenheit dazu, zu sammeln, was sich Betroffene von einer solchen App wünschen würden. Ich finde, man sollte die Gelegenheit nutzen, um Wünsche auszusprechen. Ob eine solche App dann tatsächlich realisiert werden kann, ist ein anderes Problem. Wichtig für die Betroffenen ist aber, zu wissen, dass man nicht alles personalisieren kann, sondern sich auch auf Kompromisse einlassen muss.
      Aber bevor man sich auf Kompromisse einlässt, wäre es vielleicht wichtig, zuerst ganz allgemein die Wünsche zu formulieren und erst danach ins Detail zu gehen?

      Antwort

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: