ADHS und Bildschirmmedien (Teil 22)
TV weg – Veloprojekt her – ADHS weg?
So erfreulich der Verlauf für diese Familie war, mir hat die ganze Geschichte sehr viel zu denken gegeben. Immerhin war ich mir ja sicher, dass eine ADHS vorliegt. Ich wäre auch bereit gewesen, einen Behandlungsversuch mit einem anderen Medikament zu unterstützen. Und nun? „TV weg – Veloprojekt her – ADHS weg?“, fragte ich mich. Kann das überhaupt sein? Ich musste mich regelrecht kneifen, um meine Gedanken einigermassen vernünftig sortieren zu können.
Den Eltern und vor allem den Vätern empfehle ich ja seit jeher (und leider vielfach relativ erfolglos), mehr Zeit mit ihren Kindern für aktive Freizeitaktivitäten aufzuwenden. Die neue Qualität bestand darin, einen noch bewussteren Umgang mit den Bildschirmmedien anzustreben, was bei Patientinnen und Patienten aus meiner Praxis bisher immer darauf hinauslief, diesen radikal zu reduzieren.
An einem gab es nichts zu rütteln: In der Familie Hoffmann führte diese Veränderung im Konsumverhalten von Bildschirmmedien zu einer massgeblichen Reduktion der ADHS-Problematik. Und dies in einem Ausmass, von dem ich als Psychotherapeut normalerweise nur träumen kann.
Fortsetzung: Morgen 20:00, gleicher Kanal
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