Orientalische Kräutermedizin für ADHS?

Zugegeben: Es wäre so schön, wenn irgendwelche Gewürz- oder Kräutermischungen die gleiche pharmakologische Wirksamkeit hätten, wie ADHS-Stimulanzien. Haben Sie aber nicht.

Das stört nun keinen grossen ADHS-Geist, der zunächst an “Ausprobiereritis” leidet und es doch durch Empfehlungen oder intensive Eigensuche ausprobiert und seinem Kind oder sich selbst mit Kräutermischungen z.B. der orientalischen Kräuterleere (bewusst so geschrieben) versorgt.

Bringt aber leider auch nichts. Kann man in folgendem Review nachlesen.

Allgemein gilt, dass Wundermittelchen und Geheimtipps im Bereich ADHS nur dem Anbieter helfen.

Wenn die Heilpraktikerin oder ein Internetversand den guten Rat zur “Alternative” zu bösen Medikamenten verkaufen will, will zumindest damit Geld verdient werden. Dem Kind helfen tut es nicht.

Richtig sauer könnte ich werden, wenn sowas von approbierten Apothekern veranstaltet wird oder als “Orthomolekularmedizin” verkauft wird. Es bleibt leider Quacksalberei.

Hier sollte man sich auf jeden Fall zunächst bei einer ADHS-Selbsthilfegruppe oder Ärzten erkundigen, die eine grössere Zahl von ADHS-Klienten betreut haben. Wundermittelchen – sollten sie wirklich Nutzen für das Kind bringen – würden sich schnell rumsprechen. Und wir haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten so einige “blaue Wunder” erlebt und verpuffen sehen. Also Finger weg und mit dem Geld sich und seiner Familie sinnvolle Dinge gönnen.

3 Gedanken zu „Orientalische Kräutermedizin für ADHS?

  • 24.02.2013 um 15:17
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    Bei meiner vorletzten Methylphenidat Rezepteinlösung sprach mich die Apothekerin an, ob ich schon hochdosierte Zink-Präperate zusätzlich einnehmen würde. Sie erklärte, der Körper brauche Spurenelemente wie z.B. Magnesium, Zink …etc. damit Neurotransmitter im Gehirn “erst so richtig” (?) gebildet bzw. freigesetzt werden. Allerdings könne dies auch nur mit einem hochdosierten, keinem normalen, Zink-Präperat unterstützt werden und man müsste auch mindestens zwei Zink-Tabletten am Tag nehmen und nicht wie in der Packungsbeilage steht nur eine. Ich hatte davon noch nicht gehört, und es ging auch nicht anscheinend um die Frage, ob ich vielleicht einen generellen Zink- Mangel habe (laut Blutbild nämlich nicht), aber wegen den anderen Medikamenten, die ich zusätzlich nehme (z.B. das ‘Spurenelement’ Lithium 😉 ) , wollte ich lieber vorher einen Arzt fragen.

    Antwort
    • 26.02.2013 um 08:07
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      Zink kann tatsächlich die Wirkung von Methylphenidat verbessern. Bei uns in der Klinik wenden wir das zwar nicht an, grundsätzlich falsch finde ich die Idee der Apothekerin aber ganz und gar nicht. Es muss nur nicht immer “teuer” sein…

      Antwort
      • 26.02.2013 um 10:01
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        Vielen Dank, dann werde ich so einen Versuch nochmal in Angriff nehmen :). Ich dachte bisher, solche Nahrungsmittel-Zusätze machen erst dann Sinn, wenn man einen im Blutbild sichtbaren Mangel hat.

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