ADHS und Erfolg: Steve Jobs und Störenfriede, die wir brauchen
““Here’s to the crazy ones, the misfits, the rebels, the troublemakers, the round pegs in the square holes… the ones who see things differently — they’re not fond of rules… You can quote them, disagree with them, glorify or vilify them, but the only thing you can’t do is ignore them because they change things… they push the human race forward, and while some may see them as the crazy ones, we see genius, because the ones who are crazy enough to think that they can change the world, are the ones who do.”
Auch wenn ich es eigentlich nicht mag, Prominenten oder Verstorbenen ADHS anzudichten, so war Steve Jobs für mich ein Vorbild für die Einstellung eines positiven Andersseins. “Sei lieber Pirat als zur Navy zu gehen”. Kürzer und treffender kann man es vermutlich nicht ausdrücken. Seine inzwischen millionenfach runtergeladene Rede von Studenten ist da sicher ein Hinweis auf seine Lebensphilosophie. Sei Du selbst – Think different (bekannter Apple Werbespruch).
Menschen mit Hochbegabung bzw. hoher kreativer Intelligenz werden häufig als Störenfriede bezeichnet. Ein Steve Jobs vertraut aber eben nicht (allein) der Marktforschung, die alles so will, wie die Masse es will. Ein Visionär vertraut seiner Intution und einem eigenen stimmigen Gefühl. Es muss sich “rund anfühlen“. Dabei kann dann der eigene Anspruch an Perfektionismus andere Menschen zur Verzweiflung bringen. Gerade weil häufig dieses Bauchgefühl von “Stimmigkeit” eben nicht adäquat in Worte zu bringen ist. Man aber eben mit diesem intuitiven Wissen mit einer zweitbesten Lösung nicht einverstanden sein kann.
Steve Jobs muss ein ziemlich fürchterlicher Tyrann zu einigen Untergebenen gewesen sein. Kein leichter Mensch, wenn es anders als von ihm gewollt lief. Seine Fähigkeit zu Visionen steht der Unfähigkeit des Perspektivenwechsels entgegen. Ein ADHSler wird eben nicht immer erkennen bzw. entsprechend fühlen, was seine harsche Kritik oder aber sein Vorauseilen in Gedanken und Projekten für die nachhinkenden Stinos bedeutet.
Aber Jobs hat versucht, eine Vision zu vermitteln. Suche Dir eine Aufgabe, für die du wirklich brennst. Die dich ausmacht, die du ausfüllen kannst. Die dich und andere begeistert. Nach meiner Auffassung hat jeder ADHSler solche (häufig) verstärkten Ressourcen. Manchmal zu viele, um sich festzulegen (was gerade im Übergang zum Erwachsenenalter mit der Einschränkung auf EINEN Ausbildungsweg ein Problem darstellen kann). Manchmal ist man zu weit voraus, um verstanden zu werden. Oder zu weit zurück in seinen sozialen Kompetenzen, um gruppenfähig zu bleiben.
ADHS ist ein Risikofaktor für Erfolg. 1/3 der Unternehmer und Multimillionäre haben ADHS. Und vermutlich hätten wir keins der derzeitigen Computerbetriebssysteme und viele andere Entdeckungen und kreative Entwicklungen ohne diese Unternehmertypen mit ADHS.
Häufig kennzeichnen Umwege und Abbrüche den Weg zum Erfolg.
Aber wenn ein ADHSler von einem Ziel Witterung aufgenommen hat und dafür begeistert ist, kann nichts und niemand ihn oder sie aufhalten. Noch nicht einmal die Schule.
Danke Steve Jobs und wo sind die nächsten Visionäre, die jetzt mein Iphone und Ipad zum nächsten Level bringen und diese Gadgets überflüssig bzw. noch besser machen? Ich bin sicher, es werden ADHSler sein 🙂