ADHS Therapie muss man sich leisten können
Immer wieder muss ich in diesem Blog darauf aufmerksam machen, dass die Realität der Versorgung von ADHS-Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen weit von der von unseren Gesundheitspolitikern bzw. (noch schlimmer) Funktionären vorgegebenen Fantasie (schreibt man das jetzt so?) entfernt ist.
ADHS-Therapie muss man sich nicht nur als Familie bzw. Betroffene (finanziell) leisten können.
Auch für Ärzte bzw. häufig auch Psychotherapeuten ist und bleibt die Diagnostik und Behandlung ein Zuschussgeschäft.
So wie bei dieser hessischen Kollegin aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Mir erschliesst sich zwar nicht zwingend, warum sie entgegen der Leitlinienempfehlungen 40 h Ergotherapie für richtig hält. Aber egal. Im Grundsatz geht es hier um Regressforderungen für die Verordnung von Medikation nach sorgfältiger Indikationsprüfung und eben auch “Begleittherapie”.
Natürlich kann ich diesen Einzelfall nicht beurteilen. Aber im Prinzip geht es um die Vergleichbarkeit des Verordnungsverhaltens bei Ärzten der gleichen Berufsgruppe. Hier also Kinder- und Jugendpsychiater. Wenn die Kolleginnen und Kollegen Kinderpsychiater in dem Bezirk eben keine ADHS-Schwerpunkte anbieten, sondern sich beispielsweise auf analytische Psychotheapie konzentrieren oder aber eher einen kinderneurologischen Schwerpunkt für Epilepsie haben, so werden sie weniger oder keine Stimulantienrezepte ausstellen. Die Kollegin soll jetzt dafür Regress zahlen, dass sie eben MEHR Stimulantien verordnet als diese Kollegen. Es geht nicht darum, ob sie zu häufig Methylphenidat rezeptiert bzw. ob dies im EINZELFALL des Patienten indiziert ist oder nicht. Hier geht es um einen statistischen Vergleich unter den Ärzten.
Leider ist es unwirtschaftlich für eine Arztpraxis einen ADHS-Behandlungsschwerpunkt anzubieten. Zumindest gilt dies dann, wenn keine Sonderverträge oder Regelungen bestehen wie beispielsweise in Niedersachsen. Nach meiner Kenntnis ist es dort eben nicht so, dass die Verordnung von MPH bei Kinderärzten oder Kinderpsychiatern unter die Regressregelungen fallen.
Verrücktes Kassensystem. In diesem Fall zu Lasten von Ärzten und Patienten.
Hallo,ich finde es sehr traurig das Therapien von Kindern und Jugendlichen mit so hohe finanziellen Eigenmitteln zu bezahlen (demnächst) sind ,wo sie doch unsere Zukunft sein sollen.Da kann man nur daraus schliessen das wieder einmal unsere Politik komplett versagt.Natürlich werfen unsere Politiker lieber des Geld beim Fenster hinaus,zahlen für andere Staaten und greifen selbst in den Topf und füllen ihre eigenen Taschen.Es ist für fast alles Geld da aber meist nicht für das richtige.Politiker sollten viel besser kontroliert werden um solche Skandale zu vermeiden.Die Steuerzahler!!!