ADHS und Asthma-Management
ADHS beeinflusst Krankheitsbewältigung bei Asthma

In Hinblick auf ADHS und psychische Probleme wird aus meiner Sicht zu selten auf die Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit bzw. auch auf die Lebenserwartung und Lebensqualität hingewiesen.
Ein Beispiel ist Asthma bzw. eine chronische Bronchitis und der Zusammenhang mit Selbstkontrolle bzw. Selbstdisziplin in Hinblick auf Rauchen bzw. die Einnahme von Medikamenten.
Eine aktuelle Studie bei Jugendlichen im J Aedolesc Health 2019 (August) zeigte nun eine Komorbidität bei 28 Prozent der untersuchten Jugendlichen mit Asthma. Im Vergleich zu Jugendlichen ohne ADHS bzw. neuropsychiatrischen Besonderheiten wiesen nun die Probanden bzw. auch ihre Angehörige wesentlich mehr Probleme im verantwortlichen Umgang mit der Asthma-Erkrankung auf.
Wenn man sich vor Augen führt, dass ADHSler eben leider auch früher, häufiger und länger zu Zigaretten greifen (als eine Art Selbstmedikation ?), dann wird der Zusammenhang mit ungünstigen Risikoverhalten einmal mehr deutlich.
In jeder Asthma-Schulung wird ja – ähnlich wie beim Diabetes – auf die Eigenverantwortung in Hinblick auf den Umgang mit den Krankheitsbesonderheiten hingewiesen. Unter anderem natürlich die Notwendigkeit regelmässig (und eben nicht nur bedarfsgesteuert) die Inhaltationsmedikation mit den Dosieraerosolen zu machen. Also daran zu denken.
Aus meiner Sicht sollten Ärzte auch oder gerade in Hinblick auf chronische Erkrankungen wie Asthma oder Diabetes auf das Vorliegen von ADHS hin geschult werden bzw. gezielte Schulungsprogramme für diese Klienten entwickelt werden. Sie stellen ja leider eine besondere Risikogruppe da, die einen schlechteren Verlauf aufweisen.
Andere Studien zeigen aber, dass es dann einen positiven Effekt auf die Asthma-Erkrankung hat, wenn man eine gute ADHS-Therapie mit Medikation bzw. Schulung der Eigenverantwortung in die Therapie / Schulung integrieren würde.